Brecherspitze: Gemütliches Skitourenschmankerl mit alpinem Finale

Da mich zur Zeit eine Erkältung plagt, sollte es vergangenen Samstag nur eine kleine Tour werden. Auf einen schönen Abfahrtshang und eine gemütliche Einkehr wollten wir aber nicht verzichten. So fanden wir mit der Brecherspitz (1683m) das ideale Tourenziel. Und da sogar der Grat zum Hauptgipfel begehbar war, erhielt das Ganze noch eine gewisse bergsteigerische Würze.


Vom Spitzingsattel nahmen wir den oberen Weg (tadellos präparierte, aber recht flache Rodelbahn) Richtung Obere Firstalm. Kurz bevor wir diese erreichten, bogen wir rechts ins freie Gelände ab. Beim Anblick des unteren Hangs ging uns das Herz auf, auch wenn wir ahnten, dass er zum Zeitpunkt unserer Abfahrt sehr viel zerfahrener sein würde.


In einer guten Spur ging es nun steiler bergauf, wobei Spitzkehren nur in wenigen Fällen nötig waren. Somit dürfte der Hang knapp unter 30° Neigung haben. Im oberen Teil gab es einige abgeblasene Stellen, was aber dank der Weite des Geländes nicht schlimm war.


Am Westgipfel drehten wir gleich nach rechts ab, da wir ja über den im Winter eher selten begangenen Grat zum Hauptgipfel gehen wollten. Ich hatte mit lockerem Pulverschnee gerechnet, doch trafen wir perfekten Stapfschnee an. Da sogar gespurt war, schnallten wir die Ski ab und setzten unseren Weg zu Fuß fort.


Zwanzig Minuten später erreichten wir den höchsten Punkt und freuten uns über die Abgeschiedenheit und Ruhe. Während sich nämlich im Sommer hier die Menschen auf die Füße treten, waren wir nach Abzug der beiden Spurer nur noch zu zweit.




Wir genossen ein wenig Sonne, Aussicht und Brotzeit, machten uns dann aber auch recht zügig wieder an den Abstieg, da ja noch die Einkehr auf der Oberen Firstalm auf uns wartete.




Am Westgipfel machten wir uns für die Abfahrt bereit. Wie erwartet war der trotz Sonneneinstrahlung immer noch perfekte Schnee leider schon ziemlich durchwühlt worden. Im oberen, pistenartig zusammengefahrenen Teil war außerdem Vorsicht geboten, keine Steine mitzunehmen. Im unteren Teil kamen aber nochmal Abfahrtsfreuden auf.





Zwar bin ich insgesamt noch recht langsam unterwegs, fahre aber zu meiner Freude mittlerweile ohne Furcht Hänge ab, die mir letzten Winter noch gehörig Respekt eingeflößt hätten. So war auch der untere steilere Teil des Hangs kein Problem - wobei wir den allerletzten Teil sowieso in Schussfahrt absolvierten, um die kleine Gegensteigung zur Firstalm zu überwinden.

Rückblick: Hier war in der Zwischenzeit ganz schön was los...

Dort fand sich trotz großem Andrang ein sonnenverwöhnter und windgeschützter Platz direkt an der Hauswand, von dem aus wir bei Wildgulasch und Kaiserschmarrn dem Treiben im Skigebiet zusahen. Hinunter gings dann mit gefühlten Hundertschaften (Rodler, Zipfelbobfahrer, Fußgänger, Hunde, einem Radlfahrer, ...) über die bereits etwas wellige (Buckelpistenübung!) und harte Rodelbahn.
  • Zeitbedarf: 2 Stunden Aufstieg inkl. Pausen
  • Höhenmeter: 550
  • Lawinenwarnstufe: Unterhalb 1600m 2, oberhalb 3 (Triebschnee)

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